Gedenkausstellung Vergesst uns nicht

Gedenkausstellung im donumenta ART LAB Gleis 1 im Hauptbahnhof Regensburg (Nov-Jan 2022-23)

im Auftrag der Stadt Regensburg Stabsstelle Gedenkkultur

in Zusammenarbeit mit Sofia Seidl

Fotos: Rainer Kühne, Stadt Regensburg

Ab dem Jahr 1942 wurden mehr als 300 jüdische Personen aus Regensburg verschleppt. Sie wurden zum Großteil nach Trawniki transportiert, einem Durchgangslager, später dann weiter in Todeslager wie Sobibór, wo sie ermordet wurden.

Unsere Vorstellungskraft versagt, wenn es darum geht, vielfaches Leiden nachzuvollziehen. Die schiere Anzahl verschleppter und ermordeter Menschen bleibt in unseren Köpfen eine abstrakte Zahl. Das Ausstellungskonzept stellt einen installativen Versuch dar, diese abstrakte Zahl greifbarer und vorstellbarer zu machen.

Nach dem Eintreten in die Ausstellung führt eine lange Reihe von Schuhen in den Fußgängertunnel hinein. Jedes Schuhpaar repräsentiert eine jüdische Person, die aus Regensburg deportiert wurde. Durch das Abschreiten der entstandenen Strecke entsteht einGefühl für die tatsächliche Anzahl von Menschenleben, die durchden Nationalsozialismus allein in Regensburg zerstört wurden. Der Rückweg vom Ende des Tunnels führt an Schaukästen vorbei, in denen das Einzelschicksal von Charlotte Brandis und ihrer Familie per-sönlich erzählt wird und welches der abstrakten Menschenmasse eine Biographie abringt.